ja, du willst (nicht)?
Wann heiraten? An diesen Zeichen erkennst du den richtigen Zeitpunkt
- Aktualisiert: 09.01.2023
- 12:38 Uhr
Für die meisten Menschen ist die Hochzeit ein romantischer Liebesbeweis und das Versprechen, auch in Zukunft füreinander da zu sein – im besten Fall ein Leben lang. Aber wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt gekommen, um zu heiraten? Und was kann man tun, wenn der Partner oder die Partnerin vielleicht gar nicht heiraten möchte? Du erfährst es, wenn du weiter liest.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Ja-Sagen?
Menschen werden immer älter, bekommen später Kinder – und heiraten auch später. In Deutschland sind die Frauen durchschnittlich 32 Jahre und die Männer knapp 35 Jahre alt, wenn sie den Bund der Ehe eingehen. Doch jede Beziehung ist anders. So individuell wie ihr, so individuell ist auch die Antwort auf die Frage, wann der richtige Zeitpunkt zum Heiraten gekommen ist – falls ihr heiraten möchtet. Falls nicht, sagt das zunächst nichts über die Qualität eurer Beziehung aus.
Eine Ehe ist kein Garant für Treue oder Glück. Sie kann ein schönes Versprechen sein, eine offizielle Liebeserklärung. Aber niemand weiß, was die Zukunft bringt. 2021 betrug die Scheidungsrate hierzulande knapp 40 Prozent, damit kam auf drei Eheschließungen rechnerisch eine Scheidung. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch sicher seid. Mehr als die Hälfte aller Ehepaare gaben sich – laut der Hochzeits-Studie 2022 von WeddyPlace – nach spätestens vier Jahren das Ja-Wort, 16 Prozent taten es erst nach mindestens acht Jahren.
Eine US-Studie belegt zudem: Paare, die sich frühestens nach drei Jahren verloben, haben ein um 39 Prozent geringeres Scheidungsrisiko als jene Paare, die bereits nach weniger als einem Jahr Verlobung feiern. Das ergibt Sinn, denn je länger man mit jemandem zusammen ist, umso besser kennt man ihn/sie, umso mehr Höhen und Tiefen hat man gemeinsam erlebt (und gemeistert). Und umso sicherer kann man sich sein, dass es wahre Liebe ist.
Woran merkt man, dass man zum Ja-Sagen bereit ist?
Du bist happy in deiner Beziehung und kannst dir prinzipiell auch eine gemeinsame Zukunft vorstellen? Dennoch, die Ehe ist ein großer Schritt. Und es ist völlig normal, wenn du Respekt davor hast. Diese Anzeichen allerdings sprechen dafür, dass du bereit bist zum Ja-Sagen:
- Eure Vorstellungen von der Zukunft stimmen überein. So unromantisch es auch klingen mag, so wahr ist es: Würden wir schon beim ersten Date über unsere Zukunftsvorstellungen sprechen, bliebe uns viel Herzschmerz erspart. Denn bei sehr unterschiedlichen Erwartungen und Wünschen stehen Paare über kurz oder lang nicht selten vor (unüberwindbaren) Hürden. Bestes Beispiel: Nur eine:r von beiden möchte Kinder. Steuert ihr bei den essentiellen Dingen des Lebens dagegen in dieselbe Richtung – bei der Familienplanung, bei der Karriere oder beim Wohnort –, sieht die Zukunft rosig aus.
- Ihr seid füreinander da. Ihr könnt euch gegenseitig die Meinung sagen, und manchmal fliegen vielleicht auch die Fetzen. Aber egal, wie viel ihr diskutiert, wenn es darauf ankommt, könnt ihr euch aufeinander verlassen: 24/7. Ob kleines oder großes Problem, selbst verschuldet oder nicht – das spielt keine Rolle. Sogenannte Schönwetter-Partner:innen wiederum, die nur zu einem halten, wenn alles harmonisch und einfach ist, sind keine gute Wahl für den Bund fürs Leben.
- Du kannst du selbst sein. Bestimmt kennst du das Gefühl, wenn man sich in Gegenwart anderer verbiegen muss, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Man hält mit seiner Meinung hinterm Berg, signalisiert Interesse, obwohl man gelangweilt ist, gibt sich Mühe, stets freundlich zu sein – und danach ist man ausgelaugt. Können wir nicht wir selbst sein, kostet uns das Energie. Bei Paaren sollte das Gegenteil der Fall sein: Du darfst weinen, wenn dir danach ist, auch mal wütend sein oder einfach schlecht drauf. Und dein Partner/deine Partnerin akzeptiert und liebt dich auch mit deinen weniger attraktiven Seiten, gibt dir Kraft und Rückendeckung.
- Du bist angekommen. In den Armen deines Freundes oder deiner Freundin fühlst du dich zuhause. Du hast das Gefühl, dass alles gut ist, wie es ist. Und du denkst nicht (!) insgeheim daran, dass vielleicht noch jemand besser zu dir passen könnte. Die Partnersuche ist für dich beendet.
- Dein Herz sagt "ja". Deine Intuition weiß eigentlich, ob du bereit bist oder nicht. Aber manchmal ist sie nicht so deutlich zu hören, wie wir es uns wünschen würden. Ist das der Fall, sprich mit deinen Freund:innen oder deiner Familie darüber. In einem Gespräch findest du leichter heraus, was du wirklich willst. Ansonsten: Schließe die Augen und stelle es dir vor. Den Hochzeitstag. Und vor allem auch die Tage, Wochen und Jahre danach. Hüpft dein Herz beim Gedanken daran, mit dieser einen Person den Rest deines Lebens zu verbringen? Jaaaa!? Na, also.
Warum wollen (manche) Männer nicht heiraten?
Nicht bei allen Männern ist der Heiratswunsch gleich stark ausgeprägt. Manche sind glücklich, wenn sie in einer erfüllenden Partnerschaft leben dürfen, aber nicht zwangsläufig heiraten müssen. Andere eignen sich von vornherein weniger für "ewige" Zweisamkeit. Auch dein Partner möchte nicht unbedingt zum Ehemann werden? Guck dir an, was dahinter stecken kann:
- Er ist nicht entscheidungsfreudig. Es gibt den Typ Mann, der sich mit dem Status Quo am wohlsten fühlt. So weiß er schließlich, was er hat. Veränderungen verunsichern ihn, deshalb schiebt er Entscheidungen auf die lange Bank – egal, ob es um einen Jobwechsel, die Urlaubsplanung oder eben das Thema "Hochzeit" geht. Um herauszufinden, wie es um seine Heiratswilligkeit tatsächlich bestellt ist, hilft nur eines: eine Ansage von ihm einfordern.
- Er ist egozentriert. Seine Karrierepläne und auch seine Hobbys sind ihm heilig, da macht er keine Kompromisse. Er und seine Bedürfnisse stehen an erster Stelle – eure Beziehung stellt er dabei leider öfter hinten an. Kannst und möchtest du auf Dauer mit einem Egozentriker zusammen sein? Nur so viel: Dass er sich ändert, ist eher unwahrscheinlich.
- Er ist unzufrieden. Nörgelt er viel an dir herum? Findet er dich zu aufgedreht, zu langweilig, zu exzentrisch, zu… Ständiges Kritisieren ist ein Zeichen dafür, dass er mit dir als Partnerin nicht zufrieden ist. Das tut weh, bedeutet aber nicht, dass du irgendetwas falsch machst. Sondern eher, dass ihr nicht optimal zueinander passt.
- Er ist konfliktscheu. Wenn dein Partner seine Meinung nicht klar vertreten kann und/oder Probleme damit hat, dass du gelegentlich deinen Standpunkt "durchboxt", dann wird er sich schwer damit tun, einen Heiratsantrag zu machen oder gar eine Hochzeit zu organisieren. Denn bereits in der Planungsphase dürften Konfliktpunkte auftreten, die ihr gemeinsam entschärfen müsst und die Kompromissbereitschaft erfordern.
- Er findet heiraten nicht wichtig. Ein bisschen ist es schon so: Frauen fiebern dem "schönsten Tag im Leben" mehr entgegen und romantisieren ihn oft auch mehr als Männer. Wenn er mit der Beziehung happy ist, sieht er vielleicht einfach nicht den "Sinn" einer Hochzeit oder findet den Aufwand zu groß. Aber wenn er merkt, dass es dein Herzenswunsch ist, erfüllt er ihn dir vermutlich. Denn dass ihm heiraten nicht wichtig ist, heißt nicht, dass er etwas dagegen hat.
- Er traut sich einfach nicht. Manche Männer haben schlichtweg Angst vor einem "Nein" und auch davor, den falschen Ort, die falschen Worte oder den falschen Ring zu wählen. Hast du öfter mal über den perfekten Heiratsantrag "philosophiert" und dadurch die Messlatte ziemlich hoch gehängt? Oder weiß er womöglich gar nicht, dass du gerne heiraten würdest? Du kannst natürlich warten, bis er seinen Mut zusammennimmt und sich traut – oder aber, du nimmst die Sache selbst in die Hand. Warum auch nicht? Der Moment des Antrags ist nicht weniger romantisch und magisch, wenn du ihn selbst planst. Damit könntest du außerdem dazu beitragen, die staubige Statistik zu ändern: Trotz aller Gleichberechtigung gehen nur fünf Prozent aller Heiratsanträge von der Frau aus.
Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin nicht heiraten will?
Verliebt, verlobt, verheiratet – das ist nicht für jede:n das Ideal einer Beziehung. Und lieben in guten wie in schlechten Zeiten kann man auch ohne Trauschein. Doch wie geht man damit um, wenn der Partner/die Partnerin nicht heiraten möchte?
Im Ernstfall solltest du dir überlegen, wie wichtig dir eine Hochzeit ist. Ist es ein Ausschlusskriterium, wenn die andere Person nicht offiziell "Ja" sagt? Und um welche Aspekte geht es dir? Die Liebesbezeugung vor Gott? Den Traum von einer Mega-Party (in weiß)? Siehst du die Ehe als alternativloses Ziel einer Beziehung? Oder gibt es andere Optionen? Etwa ein rauschendes Fest, bei dem ihr mit Freund:innen und Familie eure Liebe feiert, ohne zu heiraten? Die andere Person unter Druck zu setzen, bringt jedenfalls nichts – zumal sich niemand einen Heiratsantrag wünscht, der nicht zu hundert Prozent von Herzen kommt, oder?