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Übungen und Tipps

Selbstliebe lernen: Darum ist es wichtig, sich selbst zu lieben

  • Veröffentlicht: 02.01.2023
  • 07:31 Uhr
Selbstliebe kannst du lernen.
Selbstliebe kannst du lernen.© Getty Images

Sich selbst so zu akzeptieren und anzunehmen, wie man ist - wer würde das nicht gerne können?! Wer sich selbst liebt, geht schließlich gelassener und zufriedener durchs Leben. Aber was genau ist Selbstliebe? Und warum fällt sie nicht allen gleich leicht? Die Antworten findest du hier. Plus: Übungen, mit denen sich die Selbstliebe stärken lässt.

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Sei gut zu dir: Was ist Selbstliebe?

Die wichtigste Beziehung ist die mit dir selbst! Du bist gut, genauso wie du bist! Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben! Selbstliebe-Sprüche und -Weisheiten gibt es wie Selfies bei Instagram: In Zeiten von Mental Health Awareness weiß oder ahnt zumindest jede:r, wie wichtig es wirklich ist, sich selbst zu lieben. In der Theorie klingt das ganz einfach, logisch und machbar: Liebe dich selbst mit all deinen Ecken, Kanten und vermeintlichen Makeln! Im echten Leben aber haben wir auch mal schlechte Phasen, vergleichen uns auf Social Media mit anderen oder können auf Anhieb zehn Dinge aufzählen, die wir sofort an uns ändern würden.

Genau darin besteht aber die Kunst: Akzeptieren, dass es Tage gibt, an denen man sich nicht mag - und trotzdem liebevoll mit sich selbst umgehen. So wie man auch die beste Freundin lieb hat, selbst wenn sie seit einer Woche höllisch schlecht gelaunt ist. Nur leider legen wir für uns selbst die Messlatte meistens deutlich höher, erwarten immer vollen Einsatz - und wenn etwas nicht so klappt, wie wir es uns vorgestellt haben, folgt eine unbarmherzige Fehleranalyse. Wo habe ich mich nicht genug angestrengt? Was habe ich falsch gemacht? Würden wir so mit unserer besten Freundin sprechen, wenn sie zu spät zur Verabredung kommt oder es gerade nicht zum Sport schafft? Nee! Also müssen wir als erstes lernen, auch mit uns selbst verzeihender zu sein, wenn das mit der Selbstliebe funktionieren soll.

Das sagt die Psychologie: Warum nicht jede:r gleich gut in Selbstliebe ist

Es gibt Menschen, die vor Selbstliebe nur so strotzen. Andere nörgeln ständig an sich herum, machen sich unentwegt Gedanken, was andere über sie denken, nehmen alles persönlich oder glauben, dass alles Gute, was ihnen geschieht, purer Zufall ist. Anders gesagt: Ihnen mangelt es an Selbstwert und Selbstliebe. Das wirkt sich übrigens auch auf Beziehungen aus. Wer übertrieben eifersüchtig ist, sich ständig wegen Kleinigkeiten streitet und Schwierigkeiten hat, über Gefühle zu sprechen, hadert vor allem mit sich selbst. Ist man mit sich selbst im Reinen, geht man auch mit anderen gelassener und liebevoller um.

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Das Problem liegt nicht selten darin, so sieht es die Psychologie, dass Kinder in ihren ersten sechs Lebensjahren nicht genug Wertschätzung von ihren Eltern bekommen haben. Kinder brauchen das Gefühl, dass sie genau richtig sind, wie sie sind, und geliebt werden, auch wenn sie kleckern, laut oder motzig sind. Oft genug und meist unbewusst passiert es, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, sie dann besonders lieb zu haben, wenn sie sich auf eine bestimmte Art benehmen. Von Mädchen wird etwa erwartet, dass sie zurückhaltend sind. Jungs sollen mutig sein. Sowas begleitet einen bis ins Erwachsenenalter - und dann spricht man vom inneren Kind, also Erfahrungen aus der Kindheit, die unser Unterbewusstsein prägen. Will man da ran, muss man dem inneren Kind zuhören, es ernst nehmen und (aha!) liebevoll mit ihm umgehen.

Eine verkorkste Eltern-Kind-Beziehung muss aber nicht immer der Grund für wenig Selbstliebe sein. Auch Mobbing oder eine fiese Trennung beispielsweise können das Selbstwertgefühl radikal beeinflussen. Dabei ist Selbstliebe so wichtig! Schätzt man sich selbst, ist man nicht von der Zuneigung anderer Menschen abhängig (Stichwort: emotionale Abhängigkeit). Erfolge im Job haben nichts mehr damit zu tun, wie viel man sich wert ist. Und ein paar Extrakilos vermiesen einem nicht die Laune oder gar die Lust am Genuss.

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Ich bin mein eigener Fokus! Wie kann man Selbstliebe lernen?

Die gute Nachricht: Jede:r kann Selbstliebe lernen! Nicht von heute auf morgen, dafür aber langfristig. Und es lohnt sich: Wer sich selbst liebt, kann Stresssituationen oder aufkommende Probleme besser bewältigen und lässt sich von äußerlichen und inneren Veränderungen nicht so leicht aus der Bahn werfen. Außerdem heißt es nicht umsonst: "Wer andere lieben und selber geliebt werden will, muss erst sich selbst lieben lernen."

Wie geht das nun ganz konkret? Vor allem sollte man den Fokus auf sich selbst legen! Wir leben in einer sehr visuellen Welt, auf unseren Smartphones blicken wir jeden Tag in die Wohnzimmer, Urlaube, Jobs anderer Menschen auf der ganzen Welt und die sehen - seien wir ehrlich - meistens so viel besser aus als bei uns selbst. Dass Filter, Bildwinkel und Flunkerei Teil jedes ach-so-perfekten Bildes sind, vergessen wir dabei leider oft. Und daher fühlen wir uns schlecht. Eine Studie ergab, dass Soziale Medien einen Einfluss auf das Selbstbewusstsein von 93 Prozent der Deutschen haben - und der dürfte nicht gerade positiv sein. Also Schluss mit dem ständigen Vergleichen, das macht nämlich nur unglücklich. Seinen Selbstwert an äußeren Faktoren wie Job, Aussehen oder Besitztümern festzumachen, passiert zwar den Besten, ist aber keine gute Idee - und hat auch nichts mit Selbstliebe zu tun.

Mit welchen Übungen kann man seine Selbstliebe stärken?

Selbstliebe ist wie ein Muskel: Trainieren wir sie regelmäßig, können wir uns im Alltag auf sie verlassen. Schon eine kleine Achtsamkeitsübung jeden Tag kann einen riesigen Unterschied machen. Hier kommen praxiserprobte Tipps, die dir helfen, deine Selbstliebe zu stärken:

  1. Beginne den Tag mit deinem ganz eigenen Mantra. Ob "Ich bin gut genug" oder "Ich kann alles schaffen" - positive Sätze, die du dir selbst sagst, motivieren dich nicht nur, sie bescheren dir auch ein positives Mindset.
  2. Digital ausmisten: Social-Media-Accounts, denen du folgst, die in dir aber Gefühle wie Neid oder Missgunst auslösen, bitte sofort entfolgen. Und sich über all die Energie freuen, die nicht mehr per Klick vergeudet wird.
  3. Energieräuber lauern nicht nur online. Einige Menschen verbreiten grundsätzlich negative Vibes. Von denen sollte man sich fernhalten, so gut es eben geht. Gegenseitige Wertschätzung ist ein wichtiger Bestandteil von Selbstliebe.
  4. Viel zu oft winken wir ab, wenn uns jemand ein Kompliment macht. Auf unsere Erfolge sollten wir aber stolz sein, anstatt uns in falscher Bescheidenheit zu üben. Mit einem "Ja, das habe ich gut hingekriegt!" füllt sich das Selbstliebe-Konto.
  5. Alles blöd und nix läuft? So kommt es einem immer mal wieder vor. Ein Tagebuch kann helfen zu erkennen, was man eigentlich jeden Tag so alles leistet. Gesundes Frühstück gemacht, im Stau auf der Autobahn ruhig geblieben, endlich die Präsentation fertig bekommen … Und schon sieht die Lage anders aus, oder?
  6. Selbstliebe heißt auch, die eigenen Grenzen zu kennen und zu wahren: Immer Ja zu anderen zu sagen, bedeutet zwangsläufig, Nein zu sich selbst zu sagen.
  7. Selfcare ist nicht nur ein Schlagwort. Kümmere dich also gut um dich selbst. Das fängt bei einer gesunden Ernährung an und hört bei Wellness noch lange nicht auf.
  8. Wer masturbiert, liebt sich selbst - im wahrsten Sinne des Wortes! Am Ende profitiert auch noch der Sex, doppelt gut.
  9. Mut zur Lücke! Ist doch eigentlich klar, dass wir nicht Profis auf jedem Gebiet sein können. Das zu akzeptieren und nach Hilfe zu fragen, wenn man sie braucht, macht alles einfacher.
  10. Es ist auch okay, sich mal nicht okay zu finden. Und wenn du an manchen Tagen gar nicht erst in den Spiegel gucken willst, keine Lust auf Sport hast und noch weniger auf Socializing, ist das auch okay.
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