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Gemeinsam Probleme überwinden

Paartherapie: Wann ist es sinnvoll? Das solltest du über Ablauf und Kosten wissen

  • Aktualisiert: 31.01.2023
  • 12:29 Uhr

Zusammen ist man weniger allein, so heißt der Titel eines bekannten Dramas aus Frankreich. Manchmal fühlt man sich aber auch in einer Partnerschaft einsam, und man denkt vielleicht darüber nach, ob es nicht vielleicht besser wäre, allein weniger zusammen zu sein. Doch bevor eine Trennung ansteht, macht eine Paartherapie Sinn.

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Was ist eine Paartherapie?

Oft ist eine Paartherapie ein Aufbäumen, ein Kämpfen für die Beziehung, der letzte Ausweg. Oder anders ausgedrückt: Eine psychotherapeutische Methode zur Klärung, Aufarbeitung und Überwindung partnerschaftlicher Konflikte.

Dabei versucht ein neutraler Therapeut beide Seiten zu einer offenen und wertschätzenden Kommunikation zu führen, die im Laufe der Beziehung verloren gegangen ist. Auf diese Weise kann aus dem Sie und Er wieder ein Wir werden.

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Für wen ist eine Paartherapie sinnvoll?

Kurz gesagt: für alle! Für alle Menschen, die sich in einer Beziehung befinden. Und zwar nicht erst, wenn sich beide nichts mehr zu sagen haben, oder gegenseitig den Lack ihrer Autos zerkratzen. Denn eine Paartherapie kann auch in einer funktionierenden Beziehung hilfreich sein, zum Beispiel, wenn bestimmte Probleme immer wieder Thema sind, die einfach nicht geklärt werden können. Solche Konflikte steigen mit der Zeit auf wie Quecksilber in einem Thermometer - das schlimmstenfalls irgendwann zerplatzt.

Je länger Konflikte andauern, desto schwieriger wird es, sie zu lösen. Und desto mehr wirken sich die negativen Begleiterscheinungen auf den gemeinsamen Alltag und auch auf die Gesundheit aus. Dabei ist vor allem wichtig, folgendes zu verstehen: Eine Paartherapie hat nicht das primäre Ziel, eine Beziehung zu retten.

Es geht viel mehr darum, unterschiedliche Bedürfnisse, Standpunkte, Lebensziele zu erkennen und zu akzeptieren.

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Wie ist der Ablauf einer Paartherapie?

Das kommt ganz darauf an, was das Ziel des Paares ist. Diese Frage wird als erstes gemeinsam mit einem Therapeuten/einer Therapeutin geklärt. Es wird über die Probleme geredet und versucht, herauszufinden, welche Konflikte die Probleme hervorbringen. Nicht selten ist es so, dass beide Partner:innen mit dem Finger auf das Gegenüber zeigen, und sich gegenseitig die Schuld geben. Es geht aber nicht darum, den anderen so hinzubiegen, dass er/sie besser in das eigene Leben passt.

Die Paartherapie ist ein Prozess, in dem beide Seiten lernen, den anderen zu verstehen, Akzeptanz zu entwickeln und auch die eigenen Anteile an den Konflikten zu erkennen. Es geht darum, offen zu sein, sich verletzlich zu zeigen, und nicht darum, den Therapeuten/die Therapeutin auf die eigene Seite zu ziehen, um den anderen zu besiegen.

Im nächsten Schritt werden dann gemeinsam Lösungen erarbeitet und der Fokus verschiebt sich hin zu positiven Eigenschaften und Fähigkeiten, die dabei hilfreich sein können. Zwischen den Sitzungen können Paare dann in ihrem Alltag ausprobieren, etwas an ihrem Verhalten zu ändern.

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Welche Methoden gibt es bei der Paartherapie?

Im Grunde lässt sich unterscheiden zwischen psychodynamischer und psychoanalytischer Therapie. Darüber hinaus gibt es aber auch noch die systemische Methode, bei der Versuch im Fokus steht, das große Ganze zu sehen. Zudem gibt es die verhaltenstherapeutische Variante, mit denen am Verhalten der Partner gearbeitet wird - wenn das Sprechen miteinander nicht gut funktioniert.

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Was kostet eine Paartherapie?

Nerven! Aber dieses Investment kann sich lohnen. Was eine Paartherapie finanziell ausmacht, hängt von der Art der Therapie ab. Und davon, welche Therapeut:innen man wählt. Grundsätzlich können Paare mit folgenden Kosten kalkulieren:

  • Das Erstgespräch ist in vielen Fällen kostenlos. Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, berechnen manche Therapeut:innen bis zu 70 Euro.
  • Karitative Einrichtungen, zum Beispiel von kirchlichen Institutionen, berechnen zirka 20 Euro pro Sitzung. Private Therapeut:innen liegen zwischen 80 und 150 Euro pro Sitzung. Eine Sitzung dauert zwischen 50 und 90 Minuten.
  • Im Schnitt solltet ein Paar mit 15 Sitzungen kalkulieren.
  • Da die Paar- und Familientherapie nicht zur Psychotherapie zählen, werden die Kosten nicht von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen.

Wann ist es zu spät für eine Paartherapie?

Einfach gesagt: Dann, wenn die Beziehung schon so geschreddert ist, dass sie nicht mehr zu retten ist. Und sie ist dann nicht mehr zu retten, wenn wenigstens einer von beiden eigentlich gar nicht mehr weiter machen möchte.

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Oft kommt eine Partnerschaft dann aus der Balance, wenn Veränderungen zu Krisen führen. Das kann passieren, wenn einer von beiden fremdgeht, ebenso kann ein neuer Job für Unruhe sorgen, ein Umzug, Nachwuchs oder unerfüllte Kinderwünsche. Hier gilt, je früher sich ein Paar gemeinsam Hilfe sucht, desto größer ist die Chance auf eine Wende.

Wenn das Wort Trennung aber schon im Raum vibriert, könnte es bereits zu spät sein, die nötige Balance wiederherzustellen. Solange es bei beiden noch das Gefühl der Verbundenheit gibt, und den Wunsch nach Kontakt, und solange beide die Beziehung retten wollen, wirklich retten wollen, ist es noch nicht zu spät, einen Termin bei einem Paartherapeuten/einer Paartherapeutin auszumachen.

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