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Männerverhütung: Andere Möglichkeiten als Kondom und Sterilisation

  • Veröffentlicht: 29.06.2023
  • 09:00 Uhr
Männerverhütung: Welche Möglichkeiten gibt es außer Kondom und Sterilisation? Und wie weit ist die Pille für den Mann?
Männerverhütung: Welche Möglichkeiten gibt es außer Kondom und Sterilisation? Und wie weit ist die Pille für den Mann?© TanyaJoy - stock.adobe.com

Verhütung ist bis heute zum Großteil Frauensache, bei der Männerverhütung gibt es nach wie vor Forschungsbedarf. Bekannt sind Kondom und Sterilisation, es werden aber auch andere Möglichkeiten der männlichen Verhütung erforscht.

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Nicht nur Frauen können unter anderem mit Hilfe von Pille, MinipilleSpirale, Verhütungspflaster, Basaltemperatur und Vaginalring verhüten, auch für Männer gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um einer ungewollten Schwangerschaft ihrer Partnerin vorzubeugen. Trotz jahrelanger Forschung haben es bisher nur wenige Produkte auf den Markt geschafft.

Hier findest du im Überblick einige Möglichkeiten der Männerverhütung, die bereits angewandt werden, oder an denen aktuell geforscht wird:

  • Kondom
  • Coitus interruptus
  • Pille für den Mann
  • Vasalgel-Technik

Im Clip: So funktioniert die Pille für Männer

Die Pille für Männer wurde endlich entwickelt - so funktioniert sie

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Der Klassiker bleibt das Kondom

Das Kondom ist die meistverwendete Verhütungsmethode bei Männern. Das Verhüterli gibt es in allen Varianten und Geschmacksrichtungen. Bei richtiger Anwendung schützt es nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor Krankheiten, etwa einer HIV-Infektion. Das ist nicht der einzige Vorteil von Kondomen: Sie sind außerdem eine hormonfreie Verhütungsmethode und greifen deshalb nicht in den Hormonhaushalt ein. Dennoch bieten sie, wie alle Verhütungsmittel, keinen hundertprozentigen Schutz, denn das Latex kann reißen oder vom Penis abrutschen.

Um vorzubeugen, ist es wichtig, dass ihr zur richtigen Kondomgröße greift. Um das herauszufinden, messt ihr den Penis während der Erektion. Wichtig: Der Penisumfang ist für die passende Kondomgröße ausschlaggebend.

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Unsichere Verhütung mit Coitus interruptus

Eine sehr unsichere Methode der Verhütung ist der Coitus interruptus. Die Bezeichnung kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "unterbrochener Geschlechtsverkehr". Dabei haben Frau und Mann ungeschützt Geschlechtsverkehr. Kurz vor der Ejakulation zieht der Mann sein Penis aus der Scheide, um den Samenerguss in ihr zu verhindern. Doch Vorsicht: Diese Methode ist sehr unsicher, denn bereits vor dem Orgasmus kann Samenflüssigkeit in die Scheide der Frau gelangen.

Nach Angaben von Pro Familia liegt der sogenannte Pearl-Index, der angibt, wie sicher ein Verhütungsmittel ist, beim Coitus interruptus zwischen 4 und 18. Im Vergleich dazu: Bei einem Kondom liegt der Pearl-Index zwischen 2 und 12. Das heißt, 2 bis 12 von 100 Frauen werden in einem Jahr trotz Verhütung mit einem Kondom schwanger.

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Welche Methoden werden aktuell erforscht?

Pille für den Mann: Wann kommt sie raus?

Die Pille für den Mann wird bereits seit Längerem erforscht. Auch Wirkstoffe, die durch Spritzen oder Gels in den Körper gelangen sollen, sind in der Diskussion. Bei der Entwicklung der Pille für den Mann gibt es eine Reihe von Schwierigkeiten, etwa die, dass ein Mann über extrem viele Spermien pro Samenerguss verfügt, die alle gleichzeitig ausgeschaltet werden müssen. Die Herausforderung: Hormonelle Präparate können zu Nebenwirkungen führen. Dennoch werden neben hormonfreien Varianten auch diese getestet.

So schmierten sich Männer im Rahmen einer WHO-Studie täglich Hormongel auf den Oberkörper. Dies zeigte nach mehreren Monaten Wirkung, denn die Spermienanzahl der Männer war daraufhin gesunken. Doch obwohl seit Langem geforscht wird, gibt es aktuell noch keine Pille für den Mann - weder oral noch als Gel oder als Spritze.

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Vasalgel-Technik: So kann sie eingesetzt werden

Diese neue Methode der männlichen Verhütung könnte bald auf den Markt kommen. Statt den Samenleiter zu durchtrennen und damit eine dauerhafte Sterilisation zu riskieren, könnte der Samenleiter auch einfach verstopft werden. Aber wie kann das funktionieren?

Bisher sind die einzigen Methoden für Männer, um bei der Verhütung mitzuwirken, ein Kondom oder eine Vasektomie - eine Sterilisation durch das Durchtrennen oder Abklemmen der Samenleiter. Nun könnte ein Gel die Lösung für Männer sein, die die Verhütung nicht nur den Frauen überlassen wollen, und einer dauerhaften Sterilisation kritisch gegenüberstehen. Zwar gibt es die Möglichkeit, die Sterilisation wieder rückgängig zu machen, doch funktioniert das nicht immer.

Reversible Sterilisation?

Das Prinzip bei der Verhütung mit dem sogenannten Vasalgel ist ähnlich dem der Vasektomie. Während bei einer Vasektomie die Samenleiter durchtrennt oder abgeklemmt werden, wird bei der Vasalgel-Technik ein Gel eingesetzt, das den Samenleiter verstopft.

Das Gel wird via Injektion in den Samenleiter gebracht und soll dort eine Art Pfropfen bilden, der den Weg der Spermien aus dem Hoden des Mannes versperrt. Einer Befruchtung der Frau würde somit zuverlässig vorgebeugt werden. Mit dieser Methode könnte ein Mann zehn Jahre lang steril bleiben.

Falls er sich bereits früher dazu entscheiden möchte, wieder fruchtbar zu sein, könnte ein Gegenmittel in den Samenleiter gespritzt werden. Das könnte den Gel-Klumpen aufweichen, der dann ausgespült werden könnte. So sollte die Sterilisation jederzeit rückgängig zu machen sein. Das besagt zumindest die Theorie. Ob sich das Gel wirklich auflöst und der Mann danach wieder voll zeugungsfähig ist, ist jedoch noch nicht wissenschaftlich bewiesen.

Das Vasalgel: Wann wird es zugelassen?

Das Vasalgel wurde bereits an Affen getestet und führte bei einigen von ihnen dazu, dass sie keine Nachkommen zeugten. Hierbei traten kaum Nebenwirkungen auf. In Indien ist das Mittel zur Verhütung bereits patentiert, wie in Bangladesch, China und den Vereinigten Staaten.

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