So empfindet sie noch mehr lust
Körper der Frau - das musst du wissen
Der Körper der Frau ist eine Landkarte der Lust: Entdecke die erogenen Zonen, vom Nacken bis zum G-Punkt. Es lohnt sich! Ooooh ja! Erfahre außerdem, warum sich die weiblichen Brüste immer wieder verändern, welche Funktion unsere Körperhaare haben – und warum "Body Positivity" so wichtig ist.
Eine Frage der Lust: Wie funktioniert der weibliche Körper?
So einzigartig wie jede Frau ist, so einzigartig ist auch ihr Körper. Das heißt: Ein Patentrezept für sexuelle Erregung gibt es nicht. Manche Frauen turnt es an, wenn ihr Partner oder ihre Partnerin sie am Hals küsst. Andere wiederum sind dort einfach nur kitzelig – und statt Lust bahnt sich ein Lachanfall an. Und während die meisten Frauen durch die Stimulation der Klitoris zum Höhepunkt kommen, bevorzugen einige den vaginalen Orgasmus.
Die Vorlieben sind unterschiedlich – und genau das macht ES spannend. Schließlich ist es ein lustvolles Vergnügen, gemeinsam als Paar oder allein auf Entdeckungsreise zu den Hot Spots des Körpers zu gehen. In einer Beziehung "darfst" du selbstverständlich sagen und zeigen, wo du gerne berührt werden möchtest und wie. Und noch etwas: Auch Frauen können ejakulieren. Als weibliche Ejakulation wird das stoßweise Freisetzen eines Sekrets aus der Skene-Drüse auf dem Höhepunkt der sexuellen Erregung bezeichnet. Der englische Begriff dafür ist Squirten. („Spritzen“).
Erogene Zonen der Frau
Was heißt eigentlich "erogene Zonen"? Diese Zonen des Körpers sind besonders empfindsam und erzeugen Begehren. Beim Vorspiel und beim Sex sollten sie unbedingt mit einbezogen werden. Denn Berührungen dort nehmen wir besonders intensiv wahr. Hier DIE weiblichen Lustzonen, die man(n) kennen sollte:
- Nacken: Bei Liebkosungen am Nacken stellen sich buchstäblich die Härchen auf. Wohlige Schauer sind also garantiert. Ein Forscher-Team der Université du Québec fand heraus, dass der Nacken – neben den Unterarmen und dem Vaginalrand – am sensibelsten auf leichte Berührung reagiert.
- Nippel: An der Brust sind vor allem die Nippel empfindlich. Lecken, saugen, streicheln oder die Brustwarzen sanft zwischen den Fingern rollen kann sehr anturnend sein – und sogar einen "Breastgasm" auslösen, einen Nippel-Orgasmus. Wie das möglich ist? Bei Erregung werden die Nippel hart, und im Gehirn springen die gleichen Areale an wie bei Berührungen von Vagina und Kitzler.
- Klitoris: Das Zentrum der weiblichen Lust wird von rund 8.000 Nervenenden durchzogen und reagiert daher hochsensibel. Der Kitzler ragt wie eine Knospe hervor. Berührungen dort führen schnell zum Orgasmus. Manche Frauen kommen nur, wenn die Klitoris stimuliert wird. Als Orgasmus-Garant gilt die Kombination aus Berührung, sanften Druck und Vibrationen (ja, Vibrator bereitlegen!).
- G-Punkt: Er ist etwa so groß wie eine Münze und liegt vier bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt in der Scheidenvorderwand. Das Gewebe fühlt sich gerippt an. Bei gezielter Stimulation – mit Fingern, Penis oder Vibrator – sind besonders intensive vaginale Orgasmen möglich.
- A-Punkt: Dieser Hot Spot befindet sich noch tiefer in der Vagina – oberhalb des G-Punkts in Richtung Bauchdecke. Treffsicher lässt er sich mit einem gebogenem Dildo erreichen. Oder in Stellungen, bei denen er tief eindringen kann, wie etwa beim Doggy Style.
Geschlechtsorgane der Frau
Ein bisschen Anatomie schadet nie. Hier lernst du die äußeren und inneren Geschlechtsorgane der Frau kennen – und erfährst, welche Aufgaben sie erfüllen. Der Begriff "Vulva" bezeichnet die Gesamtheit der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane, dazu gehören:
- Venushügel: Es ist der Bereich über dem Schambein direkt oberhalb der Schamlippen, der natürlicherweise behaart ist. Er heißt Hügel, da er sich wie ein Hügel nach oben wölbt, wenn die Frau auf dem Rücken liegt. Der Schamhügel besteht aus Fettgewebe und wirkt beim Sex wie ein Stoßdämpfer.
- Äußere und innere Schamlippen: Die äußeren Schamlippen beginnen am Venushügel und reichen bis zum Damm. Sie liegen um die inneren Schamlippen herum. Wie lang und dick Schamlippen sind, unterscheidet sich von Frau zu Frau. Die rechte und die linke Schamlippe können außerdem unterschiedlich groß sein. Die Labien schützen Vagina, Klitoris und den Eingang der Scheide, etwa vor Fremdkörpern und Krankheitserregern.
- Klitoris: Das Organ umfasst zwei Klitorisschenkel und zwei Schwellkörper. Ein großer Teil davon liegt im inneren des Körpers, von außen sichtbar ist nur die Klitoriseichel, die von einem Häutchen bedeckt wird. Die gesamte Klitoris ist erogen und erzeugt bei Berührung sexuelle Erregung - und Orgasmen.
Und das sind die inneren Geschlechtsorgane:
- Vagina: Dabei handelt es sich um einen durchschnittlich zehn Zentimeter langen muskulären Schlauch. Beim Geschlechtsverkehr nimmt die Scheide den Penis auf.
- Gebärmutter: Ein birnenförmiges Hohlorgan, das um die sieben Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit ist. Die Gebärmutter wird auch Uterus genannt, im Fall einer Schwangerschaft nistet sich hier die befruchtete Eizelle ein.
- Gebärmutterhals: Der Zervix ist der Verbindungsgang zwischen Scheide und Gebärmutter. Der dort gebildete zähflüssige Zervixschleim verhindert das Eindringen von Spermien und Keimen in die Gebärmutter. An den Tagen um den Eispruch herum jedoch wird er dünnflüssig – und lässt Spermien im Fall der Fälle passieren.
- Eierstöcke: Sie liegen im Becken. Hier lagern die noch unreifen Eizellen der Frau. Außerdem bilden die Eierstöcke Geschlechtshormone.
- Eileiter: Die Eileiter verbinden die Eierstöcke mit der Gebärmutter. Und transportieren die Eizelle nach dem Eisprung.
Weibliche Brüste Warum sie sich ständig verändern
Der Busen ist das Symbol für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit. Er bestehen vor allem aus Drüsen-, Binde- und Fettgewebe – und verändert sich stetig durch hormonelle Einflüsse. Werden Frauen schwanger, wächst die Brust. Aber auch im "normalen" Zyklus variiert die Größe: Kurz vor der Monatsblutung schwellen die Brüste meist an und werden fester. Und auch bei sexueller Erregung tut sich was: Kommt die Frau in "Wallung", füllen sich die Venen in der Brust vermehrt mit Blut. So kann es sein, dass der Busen bis zu 25 Prozent mehr Volumen bekommt. Übrigens: Die häufigste BH-Größe in Deutschland ist 75-B. Doch oft verschätzen sich Frauen und wählen einen zu großen oder zu kleinen BH. Und dann ist da noch eine "dufte" Sache für Mamis in spe: Um die Brustwarzen der Frau verteilen sich zahlreiche Duftdrüsen. Diese locken mit Pheromonen das Baby an die Brust und sorgen dafür, dass das Stillen klappt.
Körperbehaarung: Haare sind wie feine Antennen
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist eine haarige Angelegenheit – im wahrsten Sinne des Wortes. Tatsächlich gilt die Körperbehaarung als sekundäres Geschlechtsmerkmal. Sie ist also bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgeprägt. Zunächst wachsen allen Menschen in der Pubertät Scham- und Achselhaare. Bei Männern jedoch bilden sich deutlich mehr Haare im Bereich von Brust, Brauch und Rücken aus als bei Frauen. Und der Bartwuchs kommt hinzu. Abgesehen davon sind uns Haare nicht umsonst gewachsen: Sie sind feine Antennen, die die sensorische Wahrnehmung steigern. Zudem schützen sie den Körper und helfen ihm bei der Temperaturregelung.
Bleibt nur zu klären: Rasieren oder nicht? Ein rasierter Intimbereich ist nicht hygienischer als ein unrasierter. Die Intimfrisur ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und manchmal geht es auch um Trends. In letzter Zeit feierte der "Busch" ein Comeback, aber auch der "Hollywood-Cut" (Kahlschlag“) ist nach wie vor angesagt. Auf den stehen übrigens 45 Prozent der Männer. 32 Prozent bevorzugen den "Landing Strip", die schmale Landebahn, und 15 Prozent den "Bikini Cut", das gestutzte Dreieck.
"Body Positivity": Warum wir unseren Körper lieben sollten
Körper sind unterschiedlich – und das ist gut so. Den eigenen Körper zu lieben, mit allem was dazu gehört: Gewicht, Größe, Narben, Dehnungsstreifen, Pigmentflecken. Das macht uns individuell und gehört zu uns. Oder anders ausgedrückt: "Body Positivity". Die Bewegung, die dahinter steckt, setzt sich für die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale ein. Es geht darum, die Verschiedenheit von Körpern anzunehmen, und den Kerngedanken in sich zu tragen, dass der Körper schön ist, wie er ist – statt sich ständig zu optimieren. So ist Body Positivity auch eine Gegenbewegung zum "Body Shaming". Keiner soll sich für seinen Körper schämen müssen – und niemand darf aufgrund seines Aussehen abgewertet werden.