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Gleichgeschlechtliche Liebe

Homosexualität: Was bedeutet es, gay oder lesbisch zu sein?

  • Aktualisiert: 12.09.2023
  • 09:58 Uhr
Homosexuell: Was bedeutet das genau - und ist es gesellschaftlich wirklich so akzeptiert, wie wir es uns wünschen würden?
Homosexuell: Was bedeutet das genau - und ist es gesellschaftlich wirklich so akzeptiert, wie wir es uns wünschen würden?© stock.adobe.com

Homosexualität ist eine sexuelle Orientierung, bei der sich Menschen zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen. Anders als heterosexuelle Menschen durchlaufen homosexuelle meist irgendwann den Prozess des Coming-outs. Die Akzeptanz für Homosexualität wächst weltweit, doch wir sind noch lange nicht am Ziel.

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Definition sexueller Orientierungen: Homosexualität

Homosexualität bezieht sich auf die sexuelle Orientierung, bei der sich Menschen zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexuelle Menschen werden oft als gay oder schwul (bei Männern) bzw. lesbisch (bei Frauen) bezeichnet. Die Anziehung, die homosexuelle Menschen empfinden, kann auf verschiedenen Ebenen erlebt werden, einschließlich romantischer Liebe, emotionaler Bindung und sexueller Anziehung.

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Homosexualität: Identität und Orientierung

Homosexualität ist eine von mehreren sexuellen Orientierungen, zu denen auch Heterosexualität (Anziehung zu Personen des anderen Geschlechts) und Bisexualität (Anziehung zu Personen beider Geschlechter) gehören.

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Akzeptanz und Toleranz von Homosexualität in der Gesellschaft

Die Akzeptanz und Toleranz von Homosexualität in der Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht, aber sie variiert immer noch stark je nach Region und Kultur. Viele Länder haben Fortschritte bei der Anerkennung von LGBTQ+-Rechten gemacht, wie zum Beispiel die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Schutz vor Diskriminierung am Arbeitsplatz. Prominente LGBTQ+-Personen, Aktivist:innen und eine größere Medienpräsenz haben dazu beigetragen, dass Homosexualität sichtbarer wird und Vorurteile abgebaut werden. Der Pride Month ist jedes Jahr ein gutes Beispiel dafür.

Homosexualität in Deutschland: die LBGTQ-Bewegung

Die LGBTQ+-Bewegung (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer/Questioning) ist eine soziale und politische Bewegung, die sich für die Rechte, Gleichberechtigung und Anerkennung von Menschen einsetzt, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer oder andersgeschlechtlich identifizieren. Die Bewegung hat das Ziel, Diskriminierung, Stigmatisierung und Ungerechtigkeiten aufgrund der sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder des Geschlechtsausdrucks zu bekämpfen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Homosexuelle verfolgt und in Konzentrationslagern umgebracht. Auch in den Jahren danach galt Homosexualität als strafbar. Erst in dem Zuge der sexuellen Revolution in den 60er Jahren fand endlich eine Entkriminalisierung statt: 1968 in der DDR und 1969 in der BRD. Als moralisch verwerflich galt Homosexualität jedoch weiterhin. Mit der AIDS-Debatte in den 80ern outeten sich zahlreiche Aktivist:innen. Seither steht das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare unter dem Schutz des Grundgesetzes. Im Jahr 2001 trat endlich das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft, mit dem gleichgeschlechtliche Paare auch rechtlich anerkannt wurden. Wir sind schon weit gekommen, doch auch heute noch erleben Homosexuelle Beleidigungen, Benachteiligungen, Diskriminierung und Übergriffe, auch in Deutschland. Umso wichtiger, dass sich auch Heterosexuelle solidarisch zeigen und sich für Gleichberechtigung und Toleranz einsetzen.  

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Symbole sexueller Orientierungen: homosexuell, bisexuell

Die Regenbogenflagge ist eines der bekanntesten Symbole für die LGBTQ+-Community. Sie besteht aus sechs Farben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. Sie symbolisiert die Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.

Die bisexuelle Flagge hat drei horizontale Streifen: Pink, Lila und Blau. Pink steht für homosexuelle Anziehung, blau für heterosexuelle Anziehung und lila repräsentiert die Anziehung zu beiden Geschlechtern. Wie viele Pride Flags es gibt und was sie bedeuten, erklären wir hier noch einmal genauer.

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Wie merke ich, dass ich homosexuell bin? 5 mögliche Anzeichen

  1. Anziehung zu Personen des gleichen Geschlechts: Eines der häufigsten Anzeichen könnte sein, dass man romantische, emotionale oder sexuelle Anziehung zu Menschen des gleichen Geschlechts verspürt. Dies kann sich in intensiven Gefühlen der Verliebtheit oder Anziehung manifestieren.
  2. Empfinden von Verwirrung oder Unsicherheit: Viele Menschen, die sich über ihre sexuelle Orientierung im Klaren werden, erleben Phasen der Verwirrung oder Unsicherheit. Das Nachdenken über die eigenen Gefühle und das Erkunden der eigenen Identität können dazu gehören.
  3. Sich mit LGBTQ+-Themen identifizieren: Ein Interesse an LGBTQ+-Themen, Geschichten oder Personen könnte ein Hinweis sein.
  4. Beobachtung eigener Gefühle: Das Erkennen von Mustern in früheren Beziehungen oder Schwärmereien, bei denen man sich zu Menschen des gleichen Geschlechts hingezogen gefühlt hat.
  5. Selbstakzeptanz: Der Prozess der Selbstakzeptanz kann ein Schlüsselindikator sein. Wenn man beginnt, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, und sich bewusst wird, dass die eigene sexuelle Orientierung Teil dessen ist, wer man ist, kann das ein wichtiger Schritt sein.

Warum bin ich gay/lesbisch?

Die Frage ist genauso gut (beziehungsweise genauso wenig) zu beantworten wie die, warum andere Menschen heterosexuell sind. Unsere sexuelle Orientierung ist etwas, das wir nicht beeinflussen können, das auch nicht von außen beeinflusst werden kann. Es ist etwas völlig Natürliches. Wusstest du, dass - einer Studie zufolge - sogar alle Frauen bisexuell oder lesbisch sind?

Warum Therapien zur Unterdrückung von Homosexualität unterbunden werden sollten

Wie bereits erwähnt, ist Homosexualität etwas völlig Natürliches und keine psychische Störung. Es sollte deshalb niemals als etwas behandelt werden, das einer Therapie bedarf. Bemühungen zur "Umpolung" oder "Heilung" von Homosexualität, oft als Konversions- oder Reparativtherapien bezeichnet, sind ethisch nicht vertretbar und können schreckliche Schäden anrichten. Solche Therapien wurden mit negativen psychischen Auswirkungen, Depressionen, Angstzuständen und Selbstmordrisiko in Verbindung gebracht.

In vielen Ländern und Regionen wurden Konversions- oder Reparativtherapien erst vor Kurzem verboten oder eingeschränkt, teilweise sind sie sogar noch immer erlaubt.

Menschen, die Unsicherheiten oder Herausforderungen im Zusammenhang mit ihrer sexuellen Orientierung spüren, sollten sich stattdessen Unterstützung von qualifizierten und empathischen Fachleuten suchen, die auf LGBTQ+-Angelegenheiten spezialisiert sind. Sie können bei der Selbstakzeptanz, dem Umgang mit familiären Reaktionen oder sozialen Herausforderungen und der Bewältigung von Stress helfen.

Was ist ein Coming-out?

"Coming-out" (englisch für "herauskommen") bezieht sich auf den Prozess, in dem jemand offen über ihre/seine sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität spricht. Das Coming-out ist eine sehr persönliche und oft bedeutsame Erfahrung, in der jemand seine wahre Identität und Gefühle teilt, sei es mit Freund:innen, Familie, Kolleg:innen oder der breiteren Gesellschaft.

Während das Coming-out für manche Menschen eine befreiende und erleichternde Erfahrung sein kann, kann es für andere auch mit Unsicherheit, Angst oder Sorge vor Ablehnung verbunden sein. Ein positiver Aspekt des Coming-outs ist jedoch, dass es dazu beiträgt, authentisch zu leben, sich selbst zu akzeptieren und engere Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die einen unterstützen.

Das Coming-out ist ein individueller Prozess, der in der eigenen Geschwindigkeit erfolgen sollte. Es gibt kein "richtiges" oder "falsches" Timing, und jede Person entscheidet, wem sie sich öffnet und wie viel sie teilen möchte. Es ist wichtig, Unterstützung und Verständnis von Menschen zu suchen, die einfühlsam sind und die individuellen Bedürfnisse und Gefühle respektieren.

Homosexuelle Promis: Diese bekannten Menschen sind schwul, bi oder lesbisch

Immer mehr Promis outen sich, stehen stolz zu ihrer Sexualität und machen auch anderen Mut und Hoffnung, indem sie für mehr Toleranz und Akzeptanz einstehen. Natürlich wären die Listen noch viiieeel länger, wir mussten uns aus Platzgründen auf ein paar Namen beschränken…

Diese Promis bezeichnen sich öffentlich als bisexuell

  • Megan Fox
  • Lili Reinhart
  • Shannon Purser
  • Bella Thorne
  • Ashley Benson
  • Cara Delevingne
  • Demi Lovato
  • Ezra Miller
  • Katy Perry
  • Kristen Stewart

Die folgenden Stars sind schwul

  • Hape Kerkeling
  • Kevin Kühnert
  • Thomas Hitzlsperger
  • Neil Patrick Harris
  • Jim Parsons
  • Vladimir Burlakov
  • Ian McKellen

Diese berühmten Frauen sind lesbisch

  • Anne Will
  • Ellen DeGeneres
  • Jodie Foster
  • Cynthia Nixon
  • Ruby Rose
  • Megan Rapinoe
  • Samira Wiley
  • Sarah Paulson
  • Lea DeLaria
  • Nikki Blonsky
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