Entlarve die Masche
Haunting: Er will dich abservieren? 5 Gründe, weshalb er es tut
- Aktualisiert: 04.09.2023
- 09:50 Uhr
Dating kann an sich schon anstrengend genug sein. Und dann kommt noch alle paar Wochen ein neuer Dating-Trend um die Ecke, Social Media sei Dank. Einige der fiesen Phänomene hast du vermutlich schon erlebt - wir hoffen allerdings, dass Haunting dir erspart bleibt. Denn die Masche ist noch fieser als Ghosting.
Dating-Trend Haunting: Das steckt dahinter
Der Begriff "haunting" kommt aus dem Englischen und bedeutet "gespenstisch". Ein passender Name, denn genauso creepy wie ein Geist lauert der Mensch, um den es geht, im Verborgenen - ohne jemals ganz zu verschwinden. Stell dir vor, die Person, mit der du ein paar Dates hattest, hat den Kontakt abgebrochen, ohne Erklärung. Soweit also: klassisches Ghosting. Was dann aber passiert, wenn du versuchst, die Person zu vergessen: Sie taucht auf unheimliche Art und Weise wieder auf. Der Geist schaut zum Beispiel deine Insta-Story. Oder liked ein altes Update deines LinkedIn-Profils. Oder ein Foto von dir, das eine Freundin gepostet hat. TikTok, Instagram, Snapchat, Facebook und sogar Job-Plattformen wie LinkedIn und Xing, theoretisch bist du vor dem Geist nirgends sicher. Bestimmt ist Haunting auch dir schon begegnet, oder?
Kennst du schon diese Datingphänomene der zwischenmenschlichen Art? Soft Ghosting: So zeigt er, dass er kein Interesse hat. Mosting fühlt sich zunächst gut an, so wie Love Bombing, schadet auf Dauer aber deinem Selbstwertgefühl. Auch Fizzling ist eine Ghosting-Variante, die du nicht tolerieren solltest. Genau wie Benching: So erkennst du die Warmhaltemasche. Vorsicht vor Breadcrumbing! Wir erklären, was es mit diesem Dating-Trend auf sich hat.
Haunting: Darum ist der Dating-Trend so fies
Haunting kann von einer Person ausgehen, mit der du ein paar Dates hattest - aber auch von Ex-Partner:innen. Nichtsahnend sitzt du gerade am Schreibtisch oder bist in einer Bar mit Freundinnen, da liked er plötzlich ein Foto von dir. Bereits das zweite Mal diese Woche. Diese Lebenszeichen kommen so unerwartet aus dem Nichts, dass du jedes Mal richtig erschrickst. Sie reißen dich aus dem Alltag und sorgen dafür, dass der oder die Ex wieder deine Gedanken bestimmt. Warum macht die andere Person das? Vermisst sie mich? Warum meldet schreibt sie dann nicht? In Zeiten von Social Media ist es fast unmöglich, solche Geister komplett aus unserem Leben zu verbannen. Phänomene wie Haunting machen es deshalb schwer, mit jemandem abzuschließen.
Der Geist taucht in unter deinen Follower:innen auf, wird in Form von Likes und Story-Views spürbar - aber in deinen Nachrichten wird er nicht sichtbar. Du erfährst niemals, warum er in deinem Leben herumspukt. Das kann einen irritieren und wirklich in den Wahnsinn treiben.
Wer hauntet überhaupt?
Fast jeder Mensch, den du kennst, kann zum Geist werden. Ein Exfreund genauso wie ein Tinder-Date, das du nur einmal getroffen hast. Sogar Personen, mit denen wir früher mal befreundet waren. Der Gruselfaktor bleibt gleich, wenn der Geist plötzlich in deinen sozialen Medien auftaucht und sein Unwesen treibt. Je nachdem, wie emotional verbunden du mit der Person in der Vergangenheit warst, kann es dich jedoch mehr oder weniger hart treffen.
Dating Trend Haunting: Warum macht man so was?
Fies ist, dass du nie erfahren wirst, warum jemand dich hauntet. Die traurige Wahrheit ist vielleicht, dass er oder sie gerade am Bahnhof sitzt, auf einen Zug wartet und sich langweilt. Dabei das Handy in der Hand hat, durch Insta-Stories wischt und alles mögliche liked - hinter dem Anschauen beziehungsweise liken deiner Story verbirgt sich also überhaupt kein tieferer Sinn. Es kann natürlich auch sein, dass die Person einfach neugierig ist und wissen möchte, wie es dir geht. Vielleicht freut er oder sie sich zu sehen, dass es dir gutgeht, dass du dich seit eurer Beziehung weiterentwickelt hast. Vielleicht ist er oder sie auch neidisch und missgünstig. Oder möchte, dass du im Gegenzug seine oder ihre Stories anschaust, um dir zu zeigen, wie gut es ihm oder ihr geht. Und ja, es kann durchaus auch sein, dass Nostalgie ein Grund ist, und dass ihn oder sie irgendetwas an dich erinnert hat, er oder sie dich vielleicht sogar ein bisschen vermisst. Aber denke immer daran: Selbst wenn das der Fall ist, reicht es offensichtlich nicht, um dir eine Nachricht zu schreiben. Dieser Gefühlsausbruch für dich war also dermaßen kurz, dass er eigentlich nichts bedeutet.
Dating Trend Haunting: So gehst du damit um
Die harte Wahrheit ist die: Der Haunter will nicht wirklich was von dir. Sonst würde er schreiben oder dich anrufen. So verstörend das plötzliche Lebenszeichen also auch sein mag, du solltest den Geist aus deinem Leben - und deinem Kopf - verbannen. Versuche dich an die folgenden Tipps zu halten, um nicht in diese Falle zu tappen.
- Versuche möglichst keinen Gedanken an ihn oder sie zu verschwenden und interpretiere nicht zu viel in ein Like. Bleib objektiv und realistisch. Ein Like ist ein Like, mehr nicht.
- Auf gar keinen Fall solltest du reagieren.
- Blocke diese:n Follower:in, wenn dir das schwer fällt, entfolge ihm oder ihr oder schalte ihn oder sie zumindest stumm.
- Außerdem kannst du die Zeit nutzen, deinem Handy generell weniger Beachtung zu schenken - Stichwort Digital Detox.
- Konzentriere dich auf deine Freund:innen und deine Hobbys, auf Menschen die gerne Zeit mit dir verbringen, dich mögen und dir das auch sagen können.
Was wir aus dem Dating-Trend Haunting lernen können
Nach dem Horrorfilm und all dem Spuk, zuletzt doch noch eine gute Nachricht. Denn wie aus allen gemeinen Dating-Trends können wir auch aus Haunting etwas lernen. Wenn wir ehrlich sind, gibt es immer wieder einmal Situationen in unserem Leben, in denen auch wir zum Geist werden könnten. Wenn wir plötzlich an den Ex denken, und uns fragen, was er eigentlich treibt. Neugierig sind, weil wir wissen wollen, ob er eigentlich auch noch ab und zu an uns denkt. Oder wir hatten gerade ein schlechtes Date oder haben eine Beziehung beendet, und wollen einfach nur ein bisschen Bestätigung. Dann erinnern wir uns plötzlich an jemanden, mit dem wir vielleicht mal etwas am Laufen hatten, mit dem es jedoch nicht geklappt hat. Und plötzlich scheint diese Person wieder interessant.
Allerdings haben wir keine Lust, ihm zu schreiben, wollen uns nicht die Mühe machen, uns tatsächlich ein paar Zeilen zu überlegen. Die Versuchung ist jetzt also groß, ein bisschen Stalking auf Social Media zu betreiben, Stories anzuschauen, durchs Profil zu scrollen. Doch mit dem Wissen um die verstörende Wirkung von Haunting sollten wir diesen Impuls besser unterdrücken. Wenn wir jemanden nicht wirklich interessant finden und kein ehrliches Interesse daran haben, den Kontakt (wieder) aufzunehmen, sollten wir ihn oder sie lieber in Frieden lassen. Fairer wäre das allemal.