So erleben Frauen mehr Lust
Richtig Fingern: Die 5 besten Tipps mit Orgasmus-Garantie für sie
- Aktualisiert: 13.06.2023
- 10:15 Uhr
Ob hetero- oder homosexuell, weiblich, männlich oder divers - im Bett will jeder verwöhnt werden. Doch bei der weiblichen Lust gibt es noch immer Aufklärungsbedarf. Denn der Orgasmus der Frau scheint für viele nach wie vor ein Rätsel zu sein. Hier erfährst du, was Fingern genau ist und wie du deine Partnerin allein mit deinen Händen zum Höhepunkt bringst.
Das Wichtigste in Kürze
Vorspiel mit Fingerspitzengefühl: Beim Fingern werden die Vulva und die Vagina massiert.
Jeder Körper reagiert auf die Stimulation anders.
Wichtig ist deshalb genau zu kommunizieren, was sich gut anfühlt - und was nicht.
Was ist fingern?
Beim Fingern werden Vulva und Vagina massiert, je nach individuellen Vorlieben und aktueller Stimmung kann das sanfter oder stärker ausfallen. Mit deinen Händen kannst du besonders kontrollierte Bewegungen ausführen und die Intensität genau dosieren. Mit einem ausgedehnten Vorspiel, einer Vaginamassage und der richtigen Portion an Einfühlungsvermögen bringst du deine Partnerin leichter und häufiger zum Höhepunkt.
Vulva oder Vagina - was genau berühre ich da?
Vulva und Vagina werden im Volksmund oft synonym verwendet. Dabei stehen beide Begriffe für unterschiedliche Teile des weiblichen Geschlechts. Wer verstehen will, wie weibliche Lust funktioniert, muss den Körper der Frau jedoch genau kennen und erkunden.
Die Vulva beschreibt das, was zwischen den Beinen einer Frau von außen zu sehen ist. Das sind der Venushügel, die äußeren und inneren Schamlippen, die Klitoris und der Scheidenvorhof. Die Vagina selbst befindet sich innerhalb der Vulva. Sie ist der Kanal, der den Scheideneingang mit dem innenliegenden Muttermund und der Gebärmutter verbindet. Hier dringt beim heterosexuellen Sex, etwa bei der Missionarstellung, der Penis ein - oder eben auch die Finger. Während die äußeren Schamlippen nicht allzu sensibel sind, fühlt sich die Berührung der inneren Schamlippen deutlich intensiver an.
Die Klitoris, auch Kitzler genannt, ist der empfindlichste Teil des weiblichen Geschlechts mit über 9.000 Nervenenden. Ein Großteil aller Frauen kann nur durch die Stimulation der Klitoris zum Orgasmus kommen. In welcher Art und mit welcher Härte der Kitzler berührt werden sollte, ist immer individuell. Viele Frauen mögen es nicht, direkt an der Klitoris berührt zu werden, da es ihnen schnell zu viel wird. Andere genießen die direkte Berührung sehr.
Darauf solltest du beim Fingern achten
Bevor es zwischen dir und deiner Partnerin heiß hergeht, solltet ihr einige Punkte beachten. Besonders wichtig: Vorher Hände waschen! Denn die vaginale Schleimhaut ist empfindlich und anfällig für Infektionen. Schmutzige Hände und Dreck unter den Fingernägeln sind ein absolutes No-Go.
Auch lange Fingernägel können zum Problem werden und zu schmerzhaften Verletzungen führen. Am besten kürzt du also deine Fingernägel und feilst scharfe Kanten ab. Kalte Hände fühlen sich ebenfalls nicht besonders erotisch an. Wärme sie auf, bevor es bei euch heiß zugeht. Wenn ihr miteinander intim werdet, soll außerdem zu jeder Zeit Übereinstimmung über eure Handlungen herrschen. Ihr seid euch nicht sicher, ob eure Partnerinnen überhaupt auf Fingern stehen? Dann fragt nach, denn Zustimmung ist sexy.
Anleitung: So fingerst du richtig
Intensives Vorspiel
Heiße Küsse und sanfte Berührungen: Beim Vorspiel kommen du und deine Partnerin so richtig in Stimmung. Bei diesem Schritt könnt ihr euch ganz aufeinander einlassen und euch gegenseitig richtig heiß machen. Geht euch am besten nicht direkt unter die Wäsche, sondern startet angezogen. Zum Vorspiel gehören Küsse, Streicheln und alles, was sich in dem Moment gut anfühlt.
Fahrt mit euren Händen gegenseitig den Körper des anderen ab. Fasst euch zwischen die Beine und streichelt euch an berührungsempfindlichen Stellen, wie den Oberschenkelinnenseiten. Packt euch an den Po und genießt die Aufregung und Lust. Zieht euch gegenseitig aus und spürt einander. Fangt sanft an und steigert euch immer weiter, bis ihr richtig erregt seid.
Richtig Fingern
Leider gibt es für die weiblichen Geschlechtsorgane keine allgemeingültige Anleitung. Denn jede Frau oder Person mit Vulva ist individuell. Was die eine liebt, muss der anderen nicht zwingend gefallen. Es gibt jedoch einige Bewegungen und Techniken, die du ausprobieren kannst. Achte dabei immer auf die Reaktion deiner Partnerin, um zu verstehen, worauf sie wirklich steht.
Lege zwei oder drei Finger nebeneinander auf den Venushügel und gehe mit kreisenden Bewegungen langsam nach unten, bis du auf der Haut über der Klitoris angekommen bist. So stimulierst du die Klitoris, ohne sie unmittelbar zu berühren. Anstatt kreisender Bewegungen kannst du mit den Fingern auch von links nach rechts oder von oben nach unten fahren. Der Bewegungsradius ist dabei minimal, nur wenige Millimeter.
Gefällt deiner Partnerin, was du tust, wird sie feucht. Denn bei Lustempfinden sondern Frauen ein Vaginalsekret ab. Sei nicht verunsichert, wenn es dort trocken ist. Die Produktion dieses Sekrets ist ebenfalls ganz individuell. Ist die Vagina deiner Partnerin zu trocken, kann Gleitgel helfen. Denn du solltest mit deinen Fingern erst in die Vagina eindringen, wenn sie feucht genug ist.
Starte mit einem Finger und mache langsame Bewegungen. Frage nach, ob du einen zweiten oder dritten Finger dazu nehmen sollst und werde schneller. Dabei sollten die Finger aber nie ganz aus der Vagina gezogen werden, sondern nur wenige Zentimeter ein- und ausdringen. Mit der Handfläche kann dabei zusätzlicher Druck auf die Klitoris ausgeübt werden. Oder du nimmst dafür deinen Daumen zur Hilfe.
Kleine Fingerübung für mehr Lust
Du weißt genau, was sich für dich im Bett gut anfühlt, bist dir aber du unsicher, wie du deine Liebste mit der Hand befriedigst? Dann lass dir weibliche Selbstbefriedigung einfach von deiner Partnerin zeigen. Beobachte, wie sie sich bewegt, wo sie sich berührt. Lass sie deine Hand mitführen und ahme die Bewegungen nach. Sobald du verstehst, worauf es ankommt, übernimmst du die Arbeit und deine Partnerin kann sich zurücklehnen und genießen.
Die 5 besten Tipps zum Fingern
- Kommunikation: Jede Frau empfindet sexuelle Lust ganz individuell. Herauszufinden, was deine Partnerin mag, ist daher immer der erste Step. Dazu gehört, aufeinander einzugehen und im Austausch zu sein. Die Kommunikation muss dabei nicht zwingend verbal stattfinden. Schließt deine Partnerin die Beine während des Fingerns, ist es ihr möglicherweise unangenehm. Bewegt sie den Körper mit, fühlt es sich wohl besonders gut an. Bist du dir unsicher, dann frage nach!
- Eigenheiten herausfinden: Jede Vulva sieht anders aus und jede Vulva ist unterschiedlich sensibel. Was bei einer Person zum Höhepunkt führt, kann für andere unangenehm sein. Finde heraus, was die Vagina deiner Partnerin ausmacht. Eine Frau kann im Laufe ihres Zyklus auch verschiedene Wünsche haben, die Hormone verändern sich schließlich. Während der Periode kann die Vulva geschwollen und sensibel sein. Dennoch ist Fingern während der Periode sehr entspannend für viele Frauen. Während der Ovulation hingegen kann schnellere und festere Penetration besonders angenehm sein.
- G-Punkt: Um die Stimulation des G-Punktes ranken sich viele Mythen. Einige Frauen schwören darauf, während andere durch die Stimulation keinerlei Erregung verspüren. Wer es ausprobieren möchte, kann den G-Punkt mit den Fingern stimulieren. Dafür führst du ein, zwei oder drei Finger nur wenige Zentimeter in die Vagina ein. Die Handfläche ist dabei nach oben gedreht. Mit den Fingerspitzen lässt sich eine raue, münzgroße Fläche ertasten. Am besten funktioniert das, wenn du neben oder vor deiner Partnerin sitzt. Den G-Punkt kannst du nun sanft massieren.
- Klitoris nicht vergessen: Plumpe Rein-Raus-Bewegungen mit dem Finger werden kaum jemandem einen intensiven Orgasmus bescheren, denn die meisten Frauen sind gar nicht in der Lage vaginal zu kommen. Was sich im ersten Moment aufregend anfühlt, verliert leider schnell an Würze. Für ein Feuerwerk der Gefühle solltest du den Kitzler nie außen vor lassen. Mit der Handfläche, dem Daumen, deinem Mund oder mit einem Sexspielzeug lässt sich das Stimulieren des Kitzlers wunderbar umsetzen, während du die Vagina fingerst.
- Die besten Stellungen fürs Fingern: Lass deine Partnerin in deinen Armen dahinschmelzen, während du dich hinter ihr positionierst. Die Brüste, Brustwarzen und die Vagina lassen sich so wunderbar berühren. Deine Körperwärme und deine Arme vermitteln ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Auch in der Löffelchen-Stellung kann Fingern Spaß machen. Alternativ setzt du dich klassisch neben oder vor deine Partnerin. Das bietet sich besonders zur G-Punkt-Massage an oder wenn es etwas schneller gehen soll. Reizvoll ist es auch, deine Hand zur Verfügung zu stellen und deine Partnerin quasi auf ihr reiten zu lassen. So kann sie selbst entscheiden, was sich für sie gut anfühlt.
Sich selbst Fingern
Wer die eigene Sexualität besser kennenlernen will, sollte unbedingt einmal selbst Hand anlegen. Sei neugierig und finde heraus, was sich für dich gut anfühlt. Mach Selbstbefriedigung mit diesen Tipps zu deiner Wohlfühlzeit. Denk daran: Hier geht es nur um dich! Zünde dir ein paar Kerzen an und lausche deiner Lieblingsmusik, während du dich selbst erkundest. Klopfe dir beispielsweise selbst auf die Klitoris. Bewege dich extatisch und erhöhe die Frequenz deiner Atmung. Lass deinen Gedanken dabei freien Lauf und beobachte, welche Fantasien dich besonders stimulieren.
Anal Fingern
Auch anales Fingern ist für manche sehr erregend. Diese Technik kann zusätzlich zum regulären Fingern verwendet werden. Dafür wird der Daumen in die Vagina eingeführt und mit dem Zeige- oder Mittelfinger der Anus stimuliert.
Hier ist ein langsames Vorgehen, Vorsicht und Gleitgel gefragt. Du musst deine Finger nicht weit einführen, da die Nerven direkt am Anus sitzen. Die Finger, die in den Anus eingeführt wurden, dürfen außerdem auf keinen Fall zurück in die Vagina gelangen. Darmbakterien können unangenehme Infektionen auslösen.
Übrigens ist anales Fingern nicht nur für Menschen mit Vagina spannend, sondern kann auch für Männer besonders schön sein. Eine leichte Prostata-Massage kann die Erregung deutlich erhöhen. Diese Art der analen Stimulation eignet sich daher nicht nur für homosexuelle Männer, sie kann auch innerhalb einer Heterobeziehung einen neuen heißen Kick ins Bett bringen.