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auf der ersatzbank

Das steckt hinter dem fiesen Dating-Trend: Benching

  • Aktualisiert: 27.03.2023
  • 08:05 Uhr
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Wenn auch nach wochenlangem Schreiben oder Daten immer noch nicht klar ist, ob sich mehr anbahnt oder nicht, wird man wahrscheinlich hingehalten beziehungsweise: gebencht! Aber was genau hat es mit der Warmhalte-Masche auf sich? Wir erklären, woran man Benching erkennt – und wie man sich aus der Warteschleife befreit.

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"Ich mag dich - irgendwann, vielleicht...": Was ist Benching?

Am Anfang steht ein Kennenlernen, digital oder analog. Der Vibe stimmt und man schreibt und schreibt und schreibt. Vielleicht folgen noch ein, zwei Treffen, aber viel mehr wird es meist nicht. Trotzdem hält der Kontakt, denn die Aussicht auf ein Date besteht weiter. Wem das bekannt vorkommt, der wurde/wird höchstwahrscheinlich gebencht. What? Benching umschreibt die bittere Erkenntnis, dass du bei ihr/ihm nicht die erste Wahl bist. Im Englischen bedeutet "to bench" so viel wie "jemanden auf die Ersatzbank schieben". Und genau das meint es auch im Dating-Sinne: Wer bencht, der mag jemandem genug, um sich weiter zu treffen oder auch nur zu schreiben, aber nicht genug, um sich festzulegen und verbindlich zu werden. Der oder die andere bleibt eine Option, auf die man zurückgreifen kann, wenn einem danach ist – während man parallel weiter nach Mr. oder Mrs. Right sucht.

Fies, oder?! Ein ähnliches Phänomen beschreibt übrigens Breadcrumbing: Mit sporadischen Nachrichten oder dem Liken von Social-Media-Posts wird signalisiert "Hey, ich denk an dich und find dich gut", nur um dann zu verschwinden. Hat man den Breadcrumber beinahe schon vergessen, gibt’s nicht selten einen frischen Brotkrumen. Ein Teufelskreis! Noch übler ist Mosting: Erst wird jemand mit Liebesbekundungen überschüttet – und dann ganz plötzlich und ohne Vorwarnung jeglicher Kontakt abgebrochen. Autsch!

Gemeinsam haben all diese Nicht-Beziehungs-Trends, dass sie dem Zeitalter des Online-Dating entsprungen sind. Natürlich gab es Hinhalte-Taktiken unter Singles schon immer. Durch Dating-Apps und -Plattformen aber ist es zum einen viel einfacher geworden, neue Bekanntschaften zu machen (und die Auswahl ist groß!). Zum anderen braucht es zum Kontakthalten nur ein paar Klicks: Ein "Hey, na wie geht’s?" ist schnell versendet. Beim Empfänger oder der Empfängerin schürt das Hoffnung. Und genau das machen sich Bencher zunutze! Laut einer ElitePartner-Studie wird vor allem im Alter von 18 bis 29 Jahren gebencht. 15 Prozent haben es schon mal gemacht – und 16 Prozent wurden schon mal zu Benching-Opfern.

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Wer betreibt Benching - und warum?

Sowohl Männer als auch Frauen benchen. Und zwar deshalb, weil sie unsicher sind. Bencher zweifeln offenbar daran, dass sie den Richtigen oder die Richtige wirklich für sich gewinnen können. Also halten sie sich verschiedene Optionen offen, um am Ende ja nicht allein dazustehen. Wer auf diese Weise sein Selbstwertgefühl pushen muss, hat wahrscheinlich kein besonders großes! Es kann aber auch sein, dass der-/diejenige einfach selbst nicht weiß, wen oder was er/sie will. Nachvollziehbar, aber B-Allüren rechtfertigt es trotzdem nicht. Und dann besteht da noch die Möglichkeit, dass Bindungsangst im Spiel ist. Das kann viele psychologische Ursachen haben, aber auch das ist kein Grund, sich in Liebesdingen unfair zu verhalten.

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Wie erkennt man Benching? 7 alarmierende Anzeichen

Dass man sich nie sicher sein kann, woran man ist, bringt Benching zwangsläufig mit sich. Aber es gibt Anzeichen, die dich im Fall der Fälle stutzig machen sollten – zum Beispiel diese sieben:

  • "Nächste Woche könnte es klappen!" Vage Aussagen dazu, wann ein Treffen stattfinden wird, sind ein typisches Anzeichen dafür, dass man hingehalten wird.
  • Pling! Eine neue Nachricht vom Schwarm? Schön. Verläuft die Kommunikation allerdings überwiegend digital, ist Vorsicht geboten. Wenn nie ein Anruf eingeht oder ein Date ständig verschoben wird, scheint das Interesse eher nur gespielt.
  • Vorsicht bei übertriebener Schmeichelei! Bencher möchten, dass man ihnen zugewandt bleibt. Also greifen sie gerne in die Komplimente- und Charme-Box, um ihre "Spielgefährt:innen" bei Laune und warm zu halten.
  • "Tut mir total leid, aber ich muss heute Abend mal wieder arbeiten." Klingt nach Ausrede? Erst recht, wenn eine Verabredung kurz vorher abgesagt und nicht prompt ein Alternativtermin vorgeschlagen wird. Auch schwierig: Es vergeht zu viel Zeit zwischen den Treffen, so dass man praktisch immer wieder von Null anfängt.
  • Monate sind vergangen, aber die Kennenlernphase dauert immer noch an? Freunde und Familie des Schwarms sind einem gänzlich unbekannt? Dann wird man auf Abstand gehalten. Das nächste Beziehungslevel lässt sich so jedenfalls nicht erreichen, sorry!
  • Dating soll Spaß machen und spannend sein. Ist man an einen Bencher geraten, macht sich eher Schwermut breit – bis das Benching-Opfer jede Nachricht und jedes Wort analysiert und im schlimmsten Fall auch noch anfängt an sich selbst zu zweifeln.
  • Bitte einmal die Bildschirmzeit checken: Wer auf einmal viel mehr Zeit am Handy verbringt und stetig prüft, ob er/sie endlich geschrieben hat, wird womöglich gebencht.
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Bloß nicht hinnehmen! Wie reagiert man am besten auf Benching?

Sich auf die lange Bank schieben lassen und stillschweigend warten und warten und… Das sollte man allein schon aus Eigenschutz nicht tun. Auch wenn es schwerfallen kann, ist es ratsam, Mr. Oder Mrs. B im B-Fall zu konfrontieren – und zwar so:

  • Gefühle kommunizieren: Zuallererst sollte man dem Gegenüber erklären, was sein oder ihr Verhalten bei einem selbst auslöst. Am besten face to face! Kommt kein Treffen zustande, ist die Sache eindeutig.
  • Erwartungen formulieren: Was wünscht man sich von der Beziehung? Mehr Zeit miteinander? Dann gilt es, genau das einzufordern. Gleichzeit kann man ansprechen, was man künftig nicht mehr hinnehmen möchte.
  • Für sich selbst einstehen: Blockt der Bencher weiter ab und ändert sich auch nach einiger Zeit nichts an der Beziehung oder dem Verhalten, kann die Konsequenz nur sein: Kontakt beenden und Nummer löschen. Bye bye, Bencher!
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