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Paula Lambert über Outdoor-Sex und Grenzen der Privatsphäre

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© Fotolia - Antonioguillem

"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne teilt Paula ihre persönlichen Gedanken zum Thema Outdoor-Sex und den Grenzen der Privatsphäre mit euch.

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Vor ein paar Tagen war ich beim „Guns n’Roses“-Konzert in Berlin. Die Kritiken waren alle schlecht, obwohl der einzige, der versagt hat, der Ton-Mann war. Axl ist immer noch einer der besten Sänger der Welt und Slash, ach, seufz. Wenn ich mir vorstelle, was aus der Band hätte werden können, wenn sie einen guten Band-Therapeuten gehabt hätten, werde ich fast ein bisschen traurig.

Menschen nehmen auch da keine Rücksicht auf die Grenzen anderer

Was ich eigentlich sagen will: Es ist Festival- und Outdoor-Konzert-Zeit! Ihr wisst, was das bedeutet. Massenweise beseelte Menschen, denen nichts Besseres einfällt, als die raren Festival-Toiletten mit ihren Begierden zu blockieren. Ich werde nie verstehen, wie jemand überhaupt innerhalb eines Dixie-Klos andere Gelüste verspüren kann als reinsten Fluchtimpuls, aber sei’s drum, jeder Jeck ist anders. Was wirklich übel an der Sache ist, ist die Tatsache, dass ineinander verkeilte Menschenpaare andere daran hindern, dringenden Bedürfnissen nachzukommen. Das ist übrigens genau das, was mich an Outdoor-Sex immer schon gestört hat; Menschen nehmen auch da keine Rücksicht auf die Grenzen anderer. Zum Beispiel im Flugzeug. Was so anregend daran ist, in einer von Urinpfützen übersäten Plastikzelle Körperflüssigkeiten aller Art (Urin wäre noch okay, wirklich) auszutauschen, ist mir unbegreiflich. Und ich bin wirklich jemand, der sich am Glück anderer Leute erfreut. Aber wenn jemand den Thrill des entdeckt werdens/gesehen werdens braucht, oder unbedingt erwischt werden möchte, so begebe man sich doch bitte in eine reinliche Umgebung. Alles andere stört mein Mojo.

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Ein stumpfer Duftmix aus Bier und zu weit entfernten Duschen

Meine Festivalerfahrung hat zu 100 Prozent ergeben, dass die meisten Leute betrunken und nicht sehr appetitlich unterwegs waren (Raviolirest auf T-Shirt, ein stumpfer Duftmix aus Bier und zu weit entfernten Duschen), aber vielleicht ergeht es euch anders. Vielleicht stehe ich auch zu sehr auf eine appetitliche Umgebung und Partner, die ansprechend duften. Es gibt von Napoleon ja die Geschichte, dass er seine Frau per Brief angewiesen haben soll, sich ab sofort nicht mehr zu waschen. Kann also sein, dass ihr eher in die Richtung tendiert und ich einfach ein bisschen empfindlich bin. Alles möglich.

Vielleicht bin ich auch einfach kein Outdoor-Paarer

Vielleicht bin ich auch einfach kein Outdoor-Paarer. Sex am Strand finde ich blöd, weil ich Peelings innendrin nicht mag und die Gesellschaft von Schalentieren an meinen Geschlechtsteilen störend finde. Im Wald sticht und harzt es. Einmal hatte ich ein alptraumhaftes Erlebnis bei Vollmond mitten im Forst und ich kann nur sagen, am Blair Witch Projekt teilzunehmen ist nichts gegen die Panik, die ich damals angesichts des Knackens, Zischens und Raunens verspürt habe, die der Wald so hergegeben hat. 

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Liebevolle Lust braucht die Intimität eines sicheren Umfeldes

Ich möchte auch nicht von einem blöd guckenden Schaffner im Zugabteil erwischt werden. Sex sollte niemandem auf den Zeiger gehen, finde ich, auch wenn viele Leute ja gerade die Belästigung des anderen spannend daran finden. Ich ahne, dass das sehr viel mit dem Drang nach Selbstdarstellung zu tun hat. Liebevolle Lust bricht sich aber sanft ihre Bahn und braucht die Intimität eines sicheren Umfeldes. Alles andere ist reine Triebabfuhr und auch die, finde ich, hat ein anständiges Umfeld verdient. Während einer Hochzeit zum Beispiel ein gestohlenes Viertelstündchen hinter der Scheune oder auf der Familienfeier mit dem Auto um die Ecke fahren, ja. Aber lasst mir das Gevögel auf Festivals. Hört euch lieber die Musik an. Die einzige Ausnahme würde ich machen, wenn Slash persönlich von der Bühne gestiefelt käme. Aber dann bitte nicht im Dixie-Klo, sondern stilecht hinten im Vorraum, wo die Instrumente gelagert werden. So viel Zeit muss sein.

 

Alles Liebe, Paula

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  • 02.03.2023
  • 09:44 Uhr