Paula Lambert über die emotional stressige Zeit
Der Feiertagsnotfallplan für Singles
"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne geht's um die Zeit zwischen den Jahren.
Nicht jeder hat in der emotional stressigen Zeit zwischen Weihnachten und Jahresbeginn einen Partner, an dessen Schulter man sich ausweinen und in dessen Schoß man einfach mal zur Ruhe kommen kann. Ich persönlich mochte es immer, zur Weihnachtszeit jemanden zu haben, der mich irgendwo zwischen „Boah, sind die nervig“-Gezeter und „Niemand hat mich lieb, alle mäkeln an mir herum“-Blues unterstützt – aber das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich kenne Leute, die gerade darauf achten, zwischen den Jahren auf keinen Fall in einer Verbindung zu stecken, um zu verhindern, andere Personen mit zur Familie nehmen zu müssen oder sonst wie persönlich zu werden. Interessanterweise ist ja Weihnachten eine Zeit, an der die meisten all ihre Hoffnungen, Ängste, Sorgen oder auch Freude auspacken, da kann es auf der emotionalen Achterbahn schon mal hoch hergehen. Für all diejenigen, die vor allem Sorge vor Einsamkeit haben, kommt hier mein Feiertagsnotfallplan für Singles und solche, die es zumindest bald sind.
Feiertagsnotfallplan für Singles
Die gefahrlose Variante:
Du bist wieder zu Hause, nach dem du das Jahr über Abenteuer in der weit entfernten Stadt bestritten hast. Gut, es ist ein bisschen piefig, aber immerhin kennst du jedes Steinchen hier in der Gegend. Praktisch, dass zur gleichen Zeit auch alle anderen zurückgekehrt sind und ihr euch abends in der Stadt wie früher zu einem Ehemaligentreffen verabredet. In diesem Jahr ist auch Tom dabei, auf den du seit der 5b ein Auge geworfen hast. Und diesmal ist er Single. Die Wahrscheinlichkeit, dass all deine Illusionen über sein Traummannpotential zerplatzen, ist hoch, aber hey! Hier geht es schließlich ausschließlich darum, Spaß zu haben. Das Gute daran ist, dass du hinterher deine Begeisterung auf zu viel weihnachtliches Glühen und Sentiment schieben kannst. Und bis zum nächsten Jahr könnt ihr längst darüber lachen.
Die Mikrowellenvariante:
Aufgewärmt schmeckt nur Lasagne, wie es so schön heißt. Das stimmt natürlich nicht. Aufgewärmt kann an den Feiertagen auch ein Verflossener schmecken, denn wenigstens weißt du, was du bekommst. Das geht natürlich nur, wenn ausgeschlossen ist, dass noch irgendwelche Gefühle im Spiel sind. Ansonsten bitte Finger weg von so viel Drama. Meist genügt eine leger dahingeblätterte Nachricht und die Frage, was denn so passiert sei in der letzten Zeit, wir haben je wenig nichts gehört und so weiter. Im Grunde ist dies die Variante für Menschen, die sich Socken zu Weihnachten schenken, weil sie etwas einfallslos und zu praktisch ist. Aber ICH zum Beispiel freue mich dann und wann über Socken. So ein nützliches Geschenk!
Die abenteuerliche Variante:
Wer risikofreudig ist, kann es natürlich mit Datingapps versuchen. Aber merke: An Weihnachten sind vor allem Menschen wie du unterwegs – leicht melancholisch und untervögelt. Lauf nicht in die Falle der Sentimentalität! Mit zu viel Klingeling und Glühwein kann man Brünftigkeit und einsame Gefühle schon mal mit Verliebtheit verwechseln. Und dann steht man am Ende da mit einer Weihnachtsüberraschung, die man eigentlich gar nicht wollte. Zum Wichteln ist es dann allerdings zu spät.
Die vernünftige Variante:
Langweilig und arm an Körperkontakt, aber heißt es nicht, dass die Feiertage Zeit für Besinnlichkeit bieten? Voilá, wie wäre es mit etwas Selbstreflektion? Diese Variante ist durchaus nährend und frei von emotionalen und geschlechtlichen Krankheiten. Was wünscht du dir für das neue Jahr? Welche Art Partner hättest du gerne und was müsstest du dafür ändern, um den richtigen Partner zu erkennen? Party machen kann man dabei natürlich auch. Also keine Sorge.
So oder so wünsche ich eine fantastische Zeit. Bis in 2019!
Alles Liebe, Paula